Dauerregen führt zu zahlreichen Einsätzen

01.06.2024
Insgesamt waren 31 Einsatzkräfte über 4 Tage an 23 wetterbedingten Einsatzstellen eingesetzt. Bitte beachtet den Spendenaufruf für einen im Einsatz verstorbenen Kameraden aus dem Lkr. Pfaffenhofen am Ende des Berichts!

Nachdem unsere Sirene am 01.06.24 um 02:52Uhr das erste Mal schrillte, sollte sie den Rest der Nacht leider kaum mehr still stehen.
Zuerst mussten wir zur Unterführung in der Römerstraße ausrücken, diese stand ein weiteres Mal heillos unter Wasser und wurde auf Anforderung der Polizei gesperrt. Dasselbe Schicksal ereilte kurz darauf die Unterführung in Geisenbrunn, dies führte auf Grund der momentanen Sperrung der Staatsstraße allerdings zu großen Einschränkungen!
Gerade wieder im Bett alarmierte uns die Sirene um 05:39Uhr erneut. In diesem Fall tatsächlich ein gänzlich unnötiger Alarm, hatte eine Person mit dem Pkw doch sowohl die Absperrung, die betonierten Warnschilder sowie den hohen Wasserstand ignoriert und war in der überfluteten Geisenbrunner Unterführung stecken geblieben! Wir bargen das fahrunfähige Fahrzeug aus der Unterführung anstatt schon für diese Maßnahme an den Abschleppdienst zu verweisen und schoben es ins Trockene, von wo aus es dann abgeschleppt werden musste. Außerdem kontrollierten wir die neuralgischen Punkte im Einsatzgebiet ohne weiteres Eingreifen zu diesem Zeitpunkt.
Um 06:59 nach nur kurze Zeit zurück daheim dann der letzte weithin hörbare Alarm, ab da ging es ganz ohne Pause bis vorerst 15:00Uhr Schlag auf Schlag. Wir sicherten überflutete Straßen, pumpten Keller, Tiefgaragen und Sickerschächte aus und erkundeten alle uns von der Kreiseinsatzzentrale des Landkreises Starnberg (besetzt durch die Kreisbrandinspektion Starnberg ) gemeldeten Einsatzstellen.
Bewährt hat sich, dass wir die ganze Zeit hindurch versuchten unser HLF weitestgehend abrufbar zu halten, so unterstützten wir die Feuerwehr Gilching akut bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn sowie im Verlauf bei Unwettereinsätzen.
Unser nach wie vor abwesendes MTW ersetzten wir, bis zu seiner Rückkehr aus dem wohlverdienten Cecinaurlaub am Samstagabend, für die dringend notwendigen Materialtransporte und die noch verfügbaren Einsatzkräfte dann spontan durch geeignete Fahrzeuge unserer Feuerwehrmitglieder. Wir stellen fest: Unimog, ATV und Anhänger würden wirklich gut in unseren Fuhrpark passen!
Nachdem zwischen den Aufräumarbeiten bis 16:00Uhr und 18:00Uhr etwas Zeit zum Ausruhen blieb, richteten wir für die Nacht vom 01.06.24 auf 02.06.24 von 18:00Uhr bis 06:00Uhr eine Bereitschaft im Gerätehaus ein. Zum einen um möglichst eine weitere Nacht mit lautstarken Sirenenalarmierungen zu verhindern und zum anderen um einem Teil unserer Kameraden etwas ungestörten Schlaf zu ermöglichen. Eine für die Größe unserer Feuerwehr und die Begebenheiten in unserem Gerätehaus durchaus ungewöhnliche Angelegenheit. In der Spitze fanden sich hierfür über einen längeren Zeitraum bis zu 21 Aktive aber durchgehend stets mindestens 9 fest eingeteilte Feuerwehrkräfte die gesamte Nacht über im Gerätehaus ein und verbrachten dort die Zeit gemeinsam. Es blieb im Verlauf trotz erneuter hoher Regenmengen deutlich ruhiger als erwartet, 4 Einsatzstellen mussten dennoch abgearbeitet werden.
Im Anschluss wurden wir bis einschließlich 04.06. noch zu drei weiteren unwetterbedingten Einsätze gerufen, ehe sich diese Flächenlage für uns erledigt hatte.
Abschließend muss man festhalten, dass es zu einer für unsere Verhältnisse sehr hohen Einsatzzahl kam, wir allerdings trotz der Tatsache, dass es sich um das letzte Ferienwochende handelte auf eine große Anzahl an Einsatzkräften zurückgreifen konnten, allerdings im Vergleich zu anderen Landesteilen auch sehr glimpflich davongekommen sind.
Besonders erfreulich wae, dass sich am Montagabend nach dem langen Unwetterwochenende nochmals 40 Mitglieder unserer Feuerwehr eingefunden hatten, um alle anstehenden Aufräumarbeiten gemeinsam zu erledigen!

Abschließend gedenken wir dem Kameraden aus dem Landkreis Pfaffenhofen, welcher in Ausübung seines Ehrenamtes im Einsatz tragischerweise ums Leben kam, sowie den weiteren Todesopfern des Hochwassers.
Für die Hinterbliebenen des verstorbenen Kameraden sowie verletzte Feuerwehrangehörige besteht ein offizielles Sonderkonto vom Landesfeuerwehrverband Bayern:

Kontoinhaber: Landesfeuerwehrverband Bayern
IBAN: DE34700202700039609576
BIC: HYVEDEMMXXX
Bank: HypoVereinsbank München

Wenn Sie über das Sonderkonto gezielt die Familie des Verstorbenen unterstützen möchten, können Sie zweckgebunden an das Sonderkonto spenden. Geben Sie dazu bitte bei Ihrer Überweisung als Verwendungszweck „Todesfall Ehrenberg-Pfaffenhofen“ an.

Quelle: https://www.lfv-bayern.de/aktuelles/feuerwehrkamerad-verstorben-02062024/